Kristine Jaunalksne

Kristine Jaunalskne

Dirigentin seit 2023

Geboren in Riga, Lettland, studierte sie zunächst Chorleitung an der Musikakademie Lettlands. Unter ihrem Dirigat erhielt der Mädchenkammerchor ‚Tonika’ bei verschiedenen internationalen Chorwettbewerben zahlreiche Auszeichnungen und Preise.

Nach dem Diplom kam sie in die Schweiz und studierte Gesang an der Schola Cantorum Basiliensis bei Andreas Scholl und Evelyn Tubb und am Konservatorium in Neuchâtel bei Jeanne Roth.

Als gefragte Solistin im Oratorienbereich reist sie durch ganz Europa. Daneben gilt ihre besondere Liebe aber den musikdramatischen Formen. Kreative Impulse erhielt sie dabei durch Projekte wie ‚Se m’amate io v’adoro’ unter der Regie von Joachim Schlömer, "Rappresentatione di Anima, et di Corpo" von Emilio di Cavalieri unter Christina Pluhar, ‚Combattimento di Tancredi e Clorinda’ von Claudio Monteverdi unter der Regie der Berliner Tänzerin und Choreographin Mirella Weingarten und ‚Barockburlesque’, einer gelungenen Verbindung klassischer Barockmusik mit klassischem Jazz unter der Regie von Ann Allen. Neben ihrer Arbeit als Solistin musiziert Kristīne Jaunalksne auch gerne in kleinen Ensemble- Besetzungen, darunter z.B. mit dem ‚Collegium Vocale Gent’ unter der Leitung von Peter Phillips, der ‚Akademie für Alte Musik Berlin’ unter der Leitung von Attilio Cremonesi, ‚L’Arpeggiata’ unter Christina Pluhar und ‚Sette Voci’ unter Peter Kooij.

Ihr besonderes Engagement gilt aber ihrem eigenen Ensemble savadi, mit welchem sie im Jahr 2003 den Early Music Wettbewerb in York und im Jahr danach auch den Van Wassenaer Concours in Den Haag gewonnen hat. In der Musik von savadi kann Kristine ihr Bemühen um historische Authentizität mit dem modernen Esprit unserer Zeit verbinden. BBC, ORF und DRS haben das Ensemble regelmässig im Programm. Ihre CD „Fabellae sacrae“ wurde von der Kritik begeistert aufgenommen.


Bohdan Shved




Dirigent 2009 - 2023

Der 1973 in Lviv, Ukraine, geborene Bohdan Shved studierte dort Flöte, Klavier sowie Orchester- und Operndirigieren. Er bildete sich am Mozarteum in Salzburg und in Leipzig weiter. Meisterkurse folgten u. a. bei Peter Eötvös, Sir Colin Davis und Jurij Simonov. Seit 2005 assistiert er Kiril Petrenko, Kazushi Ono und Vassily Sinaisky an der Opéra de Lyon, am Festival in Aix-en-Provence und am Theater an der Wien. Gastdirigate führten ihn mit dem Ensemble recherche nach Freiburg, mit der Janacek- Philharmonie nach Ostrava und mit dem Lvover Kammerorchester ans Fes- tival Virtuosy Lviv. Er war bei den Münchner Philharmonikern als Co-Dirigent von Dennis Russell-Davies engagiert. 2012 nahm er mit der Kiewer Kame- rata und dem Chor Credo an der Kiewer Chamber Music Session teil. 2011 leitete er den Chor des Berner Stadttheaters.

Zusätzlich zum regioChor Binningen/Basel, dessen künstlerische Leitung er seit 2009 innehat, übernahm er 2012 den Amadeus Chor in Bern und den A Capella-Chor Zürich. Mit dem regioChor bringt er jedes Jahr zwei anspruchsvolle Chorwerke zur Aufführung. 

Bohdan Shved
Tel.: +49 175 34 76 411
bohdan.bohdan.meinemysterien@gmail.com

 

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INTERVIEW mit Bohdan Shved (Fragen David Hoffmann)
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Du hast in der Ukraine deine Ausbildung gemacht.
Wo lagen deine Schwer-punkte?

 

Orchester und Operndirigent. Als Sänger war ich in verschiedenen Chören tätig, wo ich auch gelegentlich Assistenzen übernommen habe. So war ich mit der Chor- und Orchestermusik vertraut und verbunden. 

 

Welche Lehrer haben dich besonders beeinflusst und weshalb? 

 

Mein erster Lehrer, bei dem ich im Chor gesungen habe und dann auch Assistent war, ist Synowij Demzjuch in meiner Heimatstadt Lviv (Lemberg). Ihm verdanke ich als Chorleiter und Musiker sehr viel. Dann gab es noch für mich den Howard Armen, Dirigent des Salzburger Bachchors, bei dem ich auch gesungen und assistiert habe – er war mein Lehrer für Barock- und mitteleuropäische Chormusik. 

Auf dem Gebiet der Orchesterleitung bin ich ein Schüler von Jurij Simonov. Er war siebzehn Jahre Chefdirigent des Bolschoj Theaters in Moskau. Was die Arbeit mit dem Orchester betrifft, da komme ich aus der Peter Eötvös Schule. Er ist ein ungarischer Komponist und Dirigent.   

 

Wo schlägt dein musikali-
sches Herz? In welcher Epoche, bei welcher Gattung Musik?

 

In der Spätromantik und beim Impressionismus; aber auch im früheren-mittleren 20. Jahrhundert, und bei der Musik, die zur Zeit in der Ukraine und Russland geschrieben wird! 

 

Was hat dich in die Schweiz geführt? 

 

Basel! In der Schweiz ist man sich nicht immer bewusst, welche Bedeutung diese Stadt in der Welt der Kultur überhaupt einnimmt! Die Stichwörter wären – Schola Cantorum, Paul-Sacher Stiftung und ihre Geschichte, Interesse zur Zeitgenössischen Musik, Musikbibliotheken, z.B. diejenige der Musikakademie ist eine Schatzgrube weltweit. Auch das hohe Niveau beim Musizieren der Laien.  

 

Was sind neben dem Dirigat beim regioChor deine
weiteren musikalischen Engagements?
 

 

Dirigieren in der Oper, zunehmend Engagements in der Ukraine mit grossen und kleinen Orchestern und mit Ensembles für neue Musik. In der Schweiz leite ich noch einen kleineren Chor in Zug, mit dem wir gerade ein Jazz-Programm vorbereiten mit einer Jazzband und einem Solisten aus der Szene. 

 

Du arbeitest als Assistent an der Opéra de Lyon. Was
bringt dir die Opernarbeit
für die Arbeit mit einem Laienchor?
 

 

Alles! Wir könnten darüber lange sprechen! 

 

Viele Menschen haben
ein oder zwei erschütternde musikalische Erlebnisse, bei deren Erinnerungen sie noch nach Jahren Gänsehaut bekommen. Hast du auch
so ein Erlebnis?
 

 

Natürlich: ­­Maris Jansons ist immer so ein Erlebnis, auch Valerij Gergiev mit Feuervogel bei den Salzburger Festspielen mit den Wiener Philharmonikern - ich glaube es war 1998. Dann das Singen mit Howard Armen: das Weihnachtsoratorium in Salzburg. Auch die Kings Singers live in Salzburg... Noch einige Asiatische Musiker mit ihren Nationalinstrumenten. 

 

Hast Du Zeit für ein Hobby,
und verrätst du es uns?
 

 

Wenn ich nicht dirigieren sollte, würde ich mich voll und ganz dem Tai Chi widmen; im jetzigen Zeitpunkt komme ich nur sporadisch dazu.